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Smarte Lösungen für Beschichtungen

„Faszination Oberflächentechnik“ – so heißt die gemeinsame Initiative, die die Gemeinschaft Thermisches Spritzen e.V. (GTS) und der DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. in der vergangenen Woche gegründet haben. Sie hat das Ziel, das thermische Spritzen und das Auftragschweißen als smarte Lösungen für die Oberflächenbeschichtung bekannter zu machen. Die Initiative will die vielfältigen Anwendungsmöglich-keiten der beiden Verfahren aufzeigen und deren Entwicklung fördern. Dazu informiert die Initiative über neue Forschungsprojekte und zeigt, wie sie in der Praxis angewendet werden.

Doch was kann das thermische Spritzen eigentlich? Und warum ist es oftmals vielfältiger einsetzbar als andere Beschichtungslösungen? Es schützt ein Bauteil an kritischen Stellen vor thermischen, chemischen oder mechanischen Angriffen wie Verschleiß und Korrosion. Und dabei kann es noch mehr: Die Spritzschicht kann bei Bedarf auch Wärme oder Elektrizität leiten oder – anders herum – gegen sie dämmen. Durch ihren Einsatz kann ein Produkt unter Umständen auch leichter und damit funktionaler und einsatzfähiger werden. Sie gibt dem Bauteil einen Mehrwert, den es ohne diese Beschichtung nicht hätte. So kann das thermische Spritzen dazu beitragen, dass die Standzeiten von Anlagen erhöht, die Effektivität gesteigert und die Kosten gesenkt werden. Alles in allem ein Produktionsvorteil, den es zu nutzen gilt – unabhängig davon, ob es sich um ein Neuteil oder eine Reparatur handelt.
Das Auftragschweißen wird als Verfahren ebenfalls häufig aus Gründen der Wirtschaftlichkeit gewählt. Es ist ein Beschichtungsverfahren, bei dem durch einen Schweißzusatzwerkstoff (Draht oder Pulver) ein Volumenaufbau stattfindet. Ist ein Werkstoff zu teuer, um das gesamte Bauteil aus diesem Material herzustellen, so kann ein kostengünstigerer Werkstoff durch eine aufgeschweißte Deckschicht aufgewertet werden. Auch hier kann ein Bauteil, wie zum Beispiel eine Baggerschaufel oder Prallschutzbereiche an Steinbrechern, an bestimmten Stellen durch Auftragschweißen eine neue funktionale Schicht erhalten und gegen Verschleiß geschützt werden. Neben konventionellen Lichtbogenschwei߬verfahren werden häufig das Laser-strahlauftragschweißen und das Plasma-Pulver-Auftrag¬schweißen eingesetzt.

Das thermische Spritzen wird in der Luft- und Raumfahrt, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Auto-, Druck-, Kunststoff- und metallverarbeitenden Industrie, aber auch bei der Stromerzeugung oder in der Medizintechnik verwendet. Häufig beanspruchte Bauteile wie Dichtungen, Ventile, Zylinder, Pumpen, Turbinen und Walzen profitieren hier vor allem von den Vorzügen thermisch gespritzter Oberflächen.  
           
Weniger bedeutende, dafür bekannte Anwendungen thermisch gespritzter Oberflächen finden sich im Haushalt: Wenn zum Beispiel weniger Fett beim Braten in einer beschichteten Pfanne benötigt wird oder die Hemden sich dank einer keramischen Beschichtung mit anschließendem Kunststoffbelag auf dem Bügeleisen leichter glätten lassen, dann liegt eine thermische Spritzschicht über diesem alltagstauglichen Komfort.

„Das Besondere am thermischen Spritzen: Beschichtungsmaterialien, Substrate, Anwendungen, Schichtzusammensetzungen und Suspensionen können je nach Bedarf kombiniert und praktisch umgesetzt werden. Das macht diese Technologie unter anderem so erfolgreich“, sagt Werner Krömmer, Vorstandsmitglied der GTS.
Einerseits ein Vorteil für viele Fachleute und Lohnbeschichter, die immer neue Lösungen für stetig wachsende Anforderungen finden. Andererseits auch ein Nachteil für alle, die bei unendlich vielen Möglichkeiten schnell den Überblick verlieren. Deshalb sind besonders hier Fachkompetenz und individuelle Aufklärung gefragt. „Wir sind sicher, dass die gemeinsame Initiative ,Faszination Oberflächentechnik‘ künftig das Know-how von GTS und DVS zu diesen Verfahren bündeln und für potenzielle Anwender sichtbar machen wird“, so Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck, Leiter der Abteilung „Forschung und Technik“ im DVS.

Website: faszination-oberflaechentechnik.de

Ansprechpartner Fachinformationen:
Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck
T +49 211 1591-173
jens.jerzembeck@dvs-hg.de

Ansprechpartnerin Presseanfragen:
Isabel Nocker
T +49 211 1591-160
isabel.nocker@dvs-media.info

Pressemeldung als PDF Download
Press release in English (PDF file)
Pressebilder/Figures
von websitebuilder 1. September 2020
Smarte Oberflächenbeschichtungen können dazu beitragen, die Ziele zur Emissionskontrolle und zur CO2-Einsparung einzuhalten. Denn: Sie schützen einzelne Komponenten, die bei der Erzeugung von Energie durch alternative Quellen genutzt werden, vor starken Beanspruchungen. Diese Komponenten sind den Kräften von Wasser, Wind und chemischen Reaktionen ausgesetzt und unterliegen der Beanspruchungen durch abrasiven Verschleiß, Erosion und Kavitation.
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